Aussichtsreiche Eiszeit – Wolfsberg und Zeidler Eisfälle

Den schlechten Wetterprognosen zum Trotz folgte ich am Sonntag den Aufruf meines Wanderkumpels nach Vlci Hora (Wolfsberg), wo er als Gruppenleiter einer größeren Wandertruppe fungierte. Die zurückliegenden Passagen kühlerer Witterung mit intensiven Schneefällen in Kombination mit dem aktuellen Tauwetter waren vielversprechend. Also ging es

Wolfsbergturm

Wolfsbergturm

kurz nach 9 Uhr aufwärts zum Wolfsberg. Der glattgetrampelte Pfad auf dem stellenweise steilen Südaufstieg war schonmal eine kleine Herausforderung. Vor allem für diejenigen, welche ohne Trekkingstöcke unterwegs waren. Der Turm ist im Winter normalerweise am Wochenende 10.00-15.00 geöffnet, und wie in Nordböhmen üblich mit einem Turmwächter besetzt. Oben angekommen war leider von seinesgleichen nix zu sehen. Das „zwang“ uns zur ersten Pause. Zum Glück befindet sich auf dem Gipfel auch ein sturmsicheres Pavillon… ein paar Glühwein später stapfte der Turmwächter dann samt schwerer Gasflasche an uns vorbei und öffnete für 20 Kronen die Pforte. Die Aussicht vom Turm ist zweifelslos eine der beste Nordböhmens: Einerseits liegt die Sächsische Schweiz zu Füßen, zum Anderen die Berge des Lausitzer Gebirges bis hin zum Jeschken- und Isergebirge. Auch die Vulkankegel des böhmischen Mittelgebirges bereichern den Fernblick. Da es einer der wenigen rundum geschlossenen Aussichtstürmen ist, machen einem Wind und Wetter hier oben nichts aus. Genial! Aus geologischer Sicht interessant sind auch die Basaltsäulen auf dem Gipfel. Unser Wanderführer hatte „zufällig“ einen Magneten mit, der wie mit Zauberhand an dem Gestein haften blieb. Ein anziehender Ort, im wahrsten Sinne..

Wolfsberg - ehemalige Sommerterrasse

Wolfsberg – ehemalige Sommerterrasse

Nach dem weniger steilen Nordabstieg in die Ortschaft Wolfsberg standen nun die Zeidler Eisfälle auf dem Programm. Die großartigen Eisbildungen im Wolfsbachtal und deren Nebenschlüchten sind bereits seit jeher bekannt, wie bspw. die Wäber-Lissel-Karte von 1902 beweist, wo „Eiszapfen“ im Rabengrund benannt sind. (link zur Karte)

Hier unten im Tal herrschte reges Begängnis, denn die Eisfälle werden mittlerweile stark in Tschechien beworben, was aber auch legitim ist. Gerade für Kinder ist es ein irre Gaudi mit (oder ohne) Schlitten an den Eistälern herunter zu rodeln. Am Ende hat der Tag nicht annähernd ausgereicht, um alle Naturschönheiten zu bewundern. Bei den vereisten Wegen war an kein schnelles Vorankommen zu denken. Khaatal (mit der berühmten Feengrotte) und Zeidlerbachtal haben wir weggelassen.

Die Bilder sollten einen kleinen Eindruck vermitteln, dass sich die Tour gelohnt hat. Allerdings sind die Eisbildungen stark am schmelzen und ich kann keine Garantie dafür übernehmen, dass am nächsten Wochenende noch annähernd solche Eisformationen zu sehen sein werden. Zapfenstreich Winter?!

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