Das gestrige wohl temperierte Sommerwetter verleitete mich dazu, mal wieder den Schrammsteinen aufs Dach zu steigen. Aufgrund des derzeit sehr späten Sonnenuntergangs war nach Feierabend noch ausreichend Zeit, ganz in Ruhe ein paar schöne Aussichten „mitzunehmen“. Vom Parkplatz Holzlagerplatz waren erstmal 250 Höhenmeter über die Breite Kluft zu überwinden. Na wenigstens ist der Weg schattig…
Oben angekommen, auf einer der am meist besuchten Aussichten im Schrammsteingebiet stand ich ganz alleine. Das hatte ich bis dato bei über ein Dutzend besuchen noch nie erlebt 🙂 Der Blick schweift über die Reinhardtsdorf-Schönaer Hochfläche mit Zirkelstein und Kaiserkrone und den dominanten Zschirnsteinen. Dahinter markiert der Fernsehturm am Bukova Hora das böhmische Mittelgebirge. Davor fällt der Elbtaldurchbruch bei Dolni Zleb ins Auge. Was schreib ich eigentlich… die meisten Sandsteinwanderer kennen diese Aussicht schließlich…
Deshalb ging es dann auch weiter. Zum nächsten fotografischen Hotspot. Dem Teufelsturm. Mit der tief stehenden Sonne liefert er immer ein beeindruckendes Bild. Die Teufelsturmaussicht war schon vor 100 Jahren ein beliebtes Motiv, wie man an alten Postkarten erkennen kann. Leider lande ich irgendwie beim Hin- oder Rückweg zu diesem Abstecher immer im Unterholz. Das meterhohe Farnkraut macht es auch nicht einfacher. Aber unwegsame Pfade machen es ja nicht minder interessant. Umso überraschender empfand ich es, dass vor wenigen Monaten genau hier ein ZDF-Team Moderationsszenen für Terra X drehte…
Nun folgte der Schrammsteingratweg. Ebenfalls ungewohnt menschenleer. Vorletztes Ziel des Schrammsets war die altehrwürdige Elbaussicht. Mit der tief stehenden Sonne im Gegenlicht taugen die Torsteine bis zum Sonnenuntergang heute kaum als Motiv. Die bekannte Schrammsteinaussicht habe ich mir deshalb auch gespart. Endstation mit Abendbrot war eine andere kleine, unscheinbare Aussicht 😉
Es ist grandios anzusehen, wie die Schatten im Dom- und Affensteingebiet immer höher wandern. Nach und nach verschwindet alles im unscharfen Dunkel. 21.19 Uhr senkte sich schließlich auch die Sonne hinter dem Falkenstein danieder. In der Dämmerung ging es dann über den Wildschützensteig und Steinbruchwege schnellstmöglich die fast 300 Höhenmeter hinab zur Elbe. Ein Abend puren Naturgenusses ging zu Ende, womit auch ein dankenswertes Gefühl einhergeht, dass man so etwas einfach mal „nebenbei“ Erleben kann.
Das sind wunderschöne Bilder, vielen Dank.
Vielen Dank für das Lob!