Pflanzen und Tiere scheren sich nicht darum, was für einen Hexentanz die Menschen gerade aufführen. Nach den letzten späten Nachtfrösten erwacht die Natur. Am Wegesrand blühen Buschwindröschen, Silberblatt, Scharbockskraut und viele unscheinbare Kräuterchen. Die Vögel singen lautstark. Frösche quaken. Die Natur entfaltet im Frühjahr explosionsartig ihre Schönheit.
Eigentlich nichts Spektakuläres. Aber der Mensch hat oftmals verlernt, die kleinen Dinge, die jedes Jahr immer wieder aufs Neue passieren, zu beachten. Ist das wirklich nur Unkraut, was da so schön lila blüht? Silberblatt klingt gar nicht mehr nach Unkraut. Plötzlich sehe ich überall Wollschweber. Wusste bis vor kurzem gar nicht wie diese summenden pelzigen Rüsselinsekten heißen. Und manchmal brauch man lediglich etwas Geduld und eine Portion Glück. Da kommt am Ufer einfach mal ein Rotmilan vorbei geflogen, stürzt ans Wasser, und angelt sich einen Frosch. Welchen er wenig später doch wieder ins Wasser plumpsen lässt, als hätte er Spaß daran.
Man muss sich einfach mal die Zeit nehmen und an einen Teich setzen. Die „vorrangige Umgebung“ ist nicht gerade eine Seenreiche Region. Es reicht schon ein kleiner Tümpel. Aktuell entdeckt man meist Kröten und deren Laich. Plötzlich sieht man aber auch völlig unklare Wesen. Überall zappelt es. Irgendwelche zusammengewürfelte Tiere, wie aus einem Bausatz wild zusammengeschraubt. Larven? Rennen unter Wasser Pflanzenhalme auf und ab. Auch nach 5 Minuten ist noch nicht erkennbar, wo oben und unten ist, bei den komischen Tierchen. Köcherfliegenlarven sind das wohl. Und dann kommen auch noch Teichmolche herzu. Würde nicht behaupten, allzu oft Molche gesehen zu haben. Die Tierchen gibt es schon immer, sind gar nicht soo selten. Man benötigt nur ein Bewusstsein dafür.
Oder man sitzt auf einer Anhöhe. Bei Herbergen. Ein winziger Ort. Gleich neben der Autobahn. Daneben weidet eine Herde imposanter Galloway-Rinder. Plötzlich klackert es. Zwei Bullen kaubeln miteinander. Ganz ohne Hektik. Ohne Aggressivität. Die Hörner schlagen sanft aneinander. Weiter unten, einmal unter die A17 hindurch wird man von einer Herde Kamerunschafe begrüßt. Und wieder ein paar Meter weiter am Ehrlichtteich landen drei Kraniche.
Gibt schon vieles vor der Haustür, was uns Freude bereiten kann. Ein Sonnenuntergang vom Berg gehört gleichermaßen dazu. Noch fantastischer ist sogar der Mondaufgang. Wenn er leicht rötlich schimmernd als Vollmond über dem Horizont aufsteigt. Leute, lasst den Fernseher ausgeschaltet und geht raus in die Natur. Es müssen keine Orte sein, wo schon viele Leute waren. Worüber viel geschrieben steht. Die Schönheit eines Platzes ist nicht darin zu bemessen, wie viele Menschen ihn kennen. Manchmal liegen diese Ruheorte nur ein paar Meter neben einer viel befahrenen Straße.
Schönes Wochenende!
- Buschwindröschen und Wollschweber
- Dämmerung Ende März
- Schloss Kuckuckstein in Liebstadt
- Giesensteiner Bank
- Erdkrötenpärchen
- Ehrlichtteich
- Galloway
- Herrenteich bei Cotta
- Sonnenuntergang mit Pirna-Sonnenstein
- Buschwindröschen überall
- Hallsteinklippen im Bahretal
- Eibsee im Hohwald
- Helenenblick am Hohwaldrand
- Rotmilan mit Frosch
- Teichmolch und Köcherfliegenlarve
- Gänseblümchen
- Waldstimmung
- Mondaufgang