Viele Jahre ging der Traum vom Winterwonderland Sächsische Schweiz nicht in Erfüllung. Ein Mildwinter jagte den nächsten. Doch in den vergangenen Wochen war es endlich soweit. Starke Schneefälle und frostige Temperaturen verwandelten Wälder und Felsen in eine annehmbare Winterlandschaft. In kurzer Zeit konnte man all das erleben, was zum Winter dazugehört. Mit den frostigen Temperaturen unter -10°C und dem vorherigen nassen Wetter bildeten sich vielerorts schöne Eisskulpturen. Wenn die Sonne dann noch hineinscheint in die verschneite Landschaft, ist das Bilderbuchwetter perfekt. Leider kann man nicht überall gleichzeitig sein… Ich habe die vergangenen Wochenenden ausgiebig für Wintertouren genutzt und stelle einfach mal ein paar Impressionen online. Soll ja nicht der Eindruck entstehen, ich sitze nur schmollend vorm Computer und rege mich über NPV und Borkenkäfer auf 😉
Aufgrund der sehr speziellen Wetterlage kam sogar eine kleine Schicht Saharastaub im Niederschlag vor und färbte den Schnee gelblich… was schlussendlich auch den Eisfällen eine prächtige Farbe verlieh. Denn die Staubpartikel wurden zwischenzeitlich mit dem Wasser die Felsen hinabgespült und fanden sich in den Eiszapfen wieder.
Es war eine selten gewordene, kurze Kältephase – vor 50 Jahren wäre es keine große Schlagzeile wert gewesen. Für Norddeutschland war die Kältewelle sicher etwas bedeutsamer. Hier hat es gerade einmal ein paar Tage zum Eislaufen gereicht. Das man an der Elbe Skifahren kann, soll es früher auch mal gegeben haben..
Vom tiefsten Winter in den Vorfrühlung
Aber das jetzt – nur eine Woche später – Hitzerekorde zu vermelden sind ist aus meteorologischer Sicht schon mehr eine Schlagzeile wert. Dieser „Vorfrühling“ mit dieser Woche flächendeckenden 20°C ist sehr ungewöhnlich. So hat die Wetterstation Zinnwald einen Winterrekord aufgestellt mit +15,0°C. Auch wenn sie „erst“ seit 65 Jahre existiert, so wurde bisher in keinen Wintermonat (Dez/Jan/Feb) eine so hohe Temperatur gemessen. Auf dem Brocken und dem Fichtelberg wurden diese Tage Februarrekorde aufgestellt. Diese Stationen messen seit 120 Jahren. Fast jede Station in Deutschland hat einen neuen Februarrekord aufgestellt. Ungewöhnlich ist, das es nicht nur 1 Tag so warm war, sondern gleich 5 Tage. Normalerweise kommt das im Winter nur mal in Verbindung mit einem „Monster-Orkantief“ vor, dass vorderseitig im Warmsektor heiße Luft aus dem Mittelmeer zu uns strömt. Bei Kyrill 2007 war das so. Diesmal schien hingegen vielerorts die Sonne ohne Wolken, ohne Wind. Wie im April, Mai. Mancherorts wurde der Winterrekord gleich an mehreren Tagen getoppt und um 1 K. Donnerstag habe ich mir frei genommen, um den wärmsten Wintertag in der Geschichte auszukosten. Es wurde eine Tour um Maxen/Kreischa zum Wilisch. Schmetterlinge flogen umher. Vereinzelt Bienen. Man konnte mit dem T-Shirt in der Sonne sitzen. Viele Leute nehmen die Wärme für selbstverständlich hin und wundern sich, wenn es mal unter 0°C hat. Das Wetter wird extremer. Wer weiß, was wir noch erleben dürfen…
Im Hohnsteiner Gebiet – Sahara-Eisfälle
Rathen, Rathewalde, Gamrig
Kirnitzschtalgebiet, Kuhstall, Frienstein, Hinterhermsdorf
Eiszeit Nietzelgrund
Oelsener Höhe und Sonnenuntergang Augustusberg
Winterheimat Berggießhübel
Vielen Dank für die schönen Fotoreihen – so etwas gab es wirklich lange nicht mehr zu sehen. Kleine Anmerkung: Die bunten Eisfälle entstehen meist durch gelöste Huminsäuren aus dem Waldboden – inwiefern der Saharastaub da eine Rolle spielt, vermag ich nicht zu sagen.
Ich hab schon ewig nicht mehr so etwas Schönes gesehen…..🙃….wundervoll fotografiert!!! Da wünscht man sich dabei gewesen zu sein….😊