Hinterhermsdorf – Nichts geht mehr?

Kirnitzschtalstraße/Radweg

Bisher war es nur eine Vermutung, doch langsam wird es traurige Wirklichkeit. Viele Wege im Gebiet Kirnitzschtal/Zschand/Hinterhermsdorf wurden bis dato nicht als „unpassierbar“ ausgewiesen, weil einfach noch keiner da war und die Problematik registriert hat. Weder Ranger noch Wanderer. Nun werden Woche für Woche immer mehr markierte Wanderwege bekannt, die nur noch schwer begehbar sind. Zum Beispiel im Gebiet Arnstein/Kleinstein. Bereits im Januar fielen uns Abschnitte auf, die eigentlich blockiert waren (Malerweg).

Jetzt hat die Nationalparkverwaltung im Gebiet Hinterhermsdorf/Kirnitzschtal weitere 8 Kilometer markierte Wanderwege als unpassierbar ausgewiesen. Im Gebiet Arnstein/Kleinstein sind es „Stellweg, „Neuer Weg“ (Malerweg!) und „Räumichtweg“.

Um Hinterhermsdorf sind gleich mal 6 Wege hinzugekommen. Auch die Obere Schleuse ist betroffen. Vermutlich wird dieses Jahr keine Kahnfahrt stattfinden, denn auch dort stehen überall tote Fichten. Und die Bäume stürzen außerdem unkontrolliert in die Kirnitzsch.  Hinzu kommt der beliebte Weg durch die Schweinslöcher (Tunnelweg), Dachshöhlenweg und Wettinweg.

Damit erhöht sich die Summe aller markierten unpassierbaren Wege auf 47 Kilometer. Hinzu müsste man eigentlich auch noch Wege rechnen, die touristisch momentan keinen Sinn mehr ergeben, weil Sie zur Sackgasse werden. Z.b. Dorfbachgrund Hihedo oder der hintere Große Zschand zwischen Zeughaus und Hickelhöhle. Und selbstverständlich sind zahlreiche unmarkierte Wege und Kletterzugänge gleichermaßen vom Zusammenbruch des Fichtenwaldes betroffen. Aktuell besitzt kein Mensch den Überblick, was noch geht – und was nicht.

Aufstieg Großes Pohlshorn/ Dreisteigensteig zerstört

Aufstieg Pohlshorn

Laut aktueller Karte der Nationalparkverwaltung handelte es sich bis Sonntag um die letzte offizielle Wanderweg-Verbindung zwischen Hinterhermsdorf und Zeughaus. Im Dezember lagen nur 1-2 Bäume auf dem ganzen Steilabstieg quer. Bei der Begehung am Samstag die Ernüchterung: An mehreren Stellen sind kräftige Fichten mitten auf die Treppen gefallen. Vom Aufstieg ist nicht mehr viel übrig. Man kommt nur noch mit Mühe irgendwie den Hang hinauf. „Unpassierbar“ wäre noch harmlos ausgedrückt. Der Aufstieg ist zerstört. Und täglich fallen weitere Fichten um. Seit Montag wird der Weg auch bei der NPV gelistet.

Somit existiert jetzt bereits kein durchgängiger Wanderweg mehr zwischen Hinterhermsdorf und Zeughaus!

Sinnvolle, längere Rundwanderungen sind im Hinterhermsdorfer Gebiet auf Nationalparkgelände nicht mehr möglich.

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