Langfristig gesperrte Wege auch in der Böhmischen Schweiz
Wie die Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz auf ihrer Internetseite mitteilt, mussten mehrere Wanderwege aufgrund der Gefahr umstürzender Bäume gesperrt werden. Es betrifft folgende Wege:
– der markierte Wanderweg auf 1 Km Länge im Bereich großes Preußenlager und Zeidler Raubschloss
– der markierte Wanderweg auf 4,5 Km Länge Rotes Floß nach Daubitz vom Schwarzen Tor bis Abzweig Hengstberg/Radweg n. Daubitz
– der blau markierte Wanderweg auf 3,3 Km Länge vom Natterborn bis zur Jungferntanne
Vor allem der letztere ist für den grenzüberschreitenden Tourismus von hoher Bedeutung (Hinterhermsdorf-Balzhütte). Die CNPV bittet um Verständnis, wird sich ebenfalls erst einmal um das Rettungswegenetz kümmern. Es kann auch hier eine längere Zeit vergehen, bis diese Wege wieder freigemacht werden. Im November 2020 sah der Weg noch nicht so schlecht aus und der Forst arbeitete in den Seitengründen unweit vom Natterborn. Aber innerhalb weniger Wochen kann sich viel ändern, wie man im Hinterhermsdorfer Gebiet sehen kann.
Einschränkungen bei den Kahnfahrten in der Kamnitzklamm
Auch die Wälder in der Böhmischen Schweiz bestehen hauptsächlich aus Fichtenmonokulturen. Diese Waldbestände sterben ebenso flächig ab wie im deutschen Teil des Elbsandsteingebirges. Allerdings greifen die Nachbarn zu teils härteren Maßnahmen wie flächige Kahlschläge, was viele Wanderer z.B. im Prebischtorgebiet sehen können. In dem Gebiet um Mezni Louka (Rainwiese) wurden 2019/2020 riesige Flächen abgeholzt. Auch die Bootsfahrten in den Klammen der Kamnitz waren in diesem Jahr durch abgestorbene Fichten gefährdet. Im Winter wurden deshalb alle Zugangswege gesperrt und aufwändige Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Tote Fichten, welche in die Klamm zu stürzen drohten wurden vorsichtshalber gefällt und abtransportiert. Die Gemeinde Hrensko hat sich mit ca. 20.000 EUR daran beteiligt.
Die Wilde Klamm soll dieses Jahr ab Mitte April nach Medienberichten nur in einer Richtung zu befahren sein, in Form der Hin- und Rückfahrt ohne Ausstieg. Denn der Zugang durch den Soorgrund ist angeblich zu gefährlich und die Fällungen sind noch nicht abgeschlossen. Schon in den vergangenen Jahren war die Klamm immer wieder durch umstürzende Bäume gesperrt. Dabei wurde der Klammweg erst 2018 restauriert.
Der Marienfelsen hat sein Haupt zurück
Am 9. April wurde der neue Altan auf dem Marienfelsen eingeweiht. Zuvor wurde er mit dem Hubschrauber auf das schmale Felsplateu gesetzt. Er ist von der Bauform deutlich offener als die alte Hütte, was dem Besucherandrang, der oftmals da oben herrscht, zu Gute kommt. Auf den Bildern macht der Neubau einen vernünftigen Eindruck. In diesem Falle hat man gut den Spagat geschafft zwischen haltbareren Materialien und historischen Design. Ich freue mich schon darauf, den Dittersbacher Felsen nach Ende der Corona-Beschränkungen einen Besuch abzustatten.
Schauenstein wird aufwändig restauriert – droht ein zweiter Falkenstejn?
Das nächste Projekt ist die Sanierung der Felsenburg Schauenstein (Hohenleipaer Raubschloss). Dafür will die NPCS 9,4 Millionen Kronen ausgeben, das entspricht ca. 376.000 Euro!!!! Im November 2021 soll die Sanierung abgeschlossen sein. Das bei den paar Leitern und Geländern. Damit dürfte jedem klar sein, dass dem ein ähnliches Schicksal droht wie dem Falkenstejn, wo man von oben bis unten keinen Fuß mehr auf den Sandstein setzt. Es ist zu befürchten, dass das gesamte Felsplateu mit Stahl überbaut wird, ohne Sinn und Verstand. Sonst wäre es nicht so teuer. Sicher, die braunen Treppen, Geländer und Brücken aus Sowjetzeiten waren schon nicht dezent. Aber es hatte damit eben auch (Landsleute mögen es mir verzeihen) diesen typisch böhmisch-rumpligen Flair. Ich hoffe, dieser historische Ort wird nicht überrestauriert. Aber da die Kosten sogar noch höher sind als beim Falkenstejn…