Es war zu erahnen: Der idyllische Gelobtbachgrund bei Schöna, welcher die Grenze zwischen Tschechien und Deutschland bildet, wurde durch das Unwetter stark in Mitleidenschaft gezogen. Der kleine Bachlauf schwoll kurzzeitig zu einen reißenden Fluss an und eroberte sich den alten Wanderweg als Bachlauf zurück. Das alte Sandsteinpflaster wurde teils herausgerissen, Steine und Geröll geben ein chaotisches Bild. Unter anderem ein tiefes Becken wurde mitten im Weg ausgespült, welches 1 Meter unter Wasser steht. Auch richtig große Brocken wurden von der Kraft des Wassers in Bewegung versetzt.
Dennoch eine Gute Nachricht: Das Wasserbecken und der Wasserfall haben den Unwettern standgehalten. Lediglich Ablaufseitig wurden ein paar Steine beim überlaufen herausgespült, was dem Fundament des Beckens aber nicht viel anhaben sollte. Und der Grenzstein unmittelbar neben den Wasserfall ist nicht mehr zu sehen.
Auch heute, fast eine Woche nach den Überschemmungen führte der Bach noch viel Wasser. Man muss mehrfach die Bachseite wechseln, mittels Trittsteine und Geröll, größere und kleinere Felsen überkletternd. An manchen Stellen wurde die alte Wasserführung verstopft und deshalb fließt der Bach im unteren Bereich nun mitten auf dem Wanderweg. Ein Begehen ist derzeit schwierig. Abenteuerlich war der Grund schon immer… aber jetzt hat das nochmal eine andere Kategorie.
Wenn das Wasser weniger geworden ist, sollte sich der Bachlauf mit einer Aktion beräumen lassen. An 1-2 Problemstellen könnten Hühnerstiegen Abhilfe schaffen. Verrückterweise kamen mir 2 böhmische Biker entgegen, die ihre Räder den Gelobtbachgrund allen Wiedrigkeiten zum Trotz hinauf trugen. Entweder die wollen den Forststeig mit dem Rad machen, oder der Elberadweg ist gesperrt.
Jedenfalls hat der Sachsenforst nun alle Hände voll zu tun. Schäden an Wanderwegen reparieren. Mitten im Kampf gegen den Borkenkäfer. Denn die Wälder um Schöna werden ebenfalls immer brauner. Auf dem Forststeig im Bereich des Schiebgrundes nadelte es ordentlich. Manche Wege sind auch aktuell wegen Holzeinschlag gesperrt.
Hier noch ein paar Vergleichsbilder:
Nach Begutachtung des Gelobtbachgrundes war ich zum Tagesabschluss noch einmal auf dem Zirkelstein, rechtzeitig bevor er verkauft wird und der neue Besitzer dann einen Zaun herum zieht oder Eintritt verlangt… wer weiß, wer weiß.. Pünktlich zum Sonnenuntergang tauchte der rote Lampion neben den Lilienstein unter einen Wolkenband hervor und die Sonne schien ziemlich surreal.