Kaum Regen – Krieg gegen das Feuer geht weiter

Regensumme 30.07. © Kachelmannwetter.de

Die erhofften Niederschläge sind weitgehend ausgeblieben. Nur 2 – 3 mm gab es Verbreitet. Das dringt kaum zum Waldboden vor. Bis Donnerstag ist kein Regen zu erwarten. Die Glut verschanzt sich in den Felsspalten abgelegener Gebiete der hinteren Sächsischen Schweiz. Derzeit brennen auf deutscher Seite keine großen Flächen. Man kämpft nicht gegen „das eine Feuer“. Es sind zahlreiche kleine Brandherde an verschiedenen Stellen. Die kleinteilige Topographie der hinteren Sächsischen Schweiz verhindert Flächenbrände. Das Gebirge ist mit zahlreichen Tälern durchzogen und die Felsen wirken wie Barrieren. Das hat wiederum den Nachteil, dass ein Brand tagelang unbemerkt weiter glimmen kann und mit etwas Wind oder höheren Außentemperaturen sich plötzlich wieder neu entfacht.

Tag 6 – Pechofenhorn, Bärfenfangwände, kleiner Winterberg

Gestern am Tag 6 war noch der kleine Zschand im Fokus. Nahezu im minütlichen Takt kippten die Hubschrauber ihre Bambi Buckets auf die Gebiete im kleinen Zschand am vorderen Pechofenhorn und den Bärenfangwänden. Von Lichtenhain aus waren unzählige Dampfende Stellen auszumachen. Im Hintergrund war eine fette Rauchsäule auszumachen, welche noch bedrohlicher wirkte und wohl der Ecke um Grenzweg/Partschenhörner zuzordnen war. Wenn die Dämmerung einsetzt, beginnt das Gebirge plötzlich zu leuchten. Wie Glühwürmchen sind kleine rote Funken zu sehen. Jeder einzelne Punkt hat das Potential, mit etwas Wind ein neues Feuer zu entfachen. Auch am kleinen Winterberg im Bereich der Winterbergbarbarine stieg noch Qualm auf. Oberhalb auf Höhe Roßsteig, unmittelbar am neuen Borkenkäferlehrpfad muss es auch gebrannt haben.

 

Tag 7 – Goldsteig, Roßsteig, Partschenhörner

Die Presse meldete am heutigen Tag, dass man die Brände an den Partschenhörnern bekämpft. Die Brände schwelten dort bereits mehrere Tage auf dem Gebiet des Landesgrenze und ein Video des Überfluges von tschechischer Seite ließ erkennen, dass dort die K* am dampfen ist.

Vom Weifberg in Hinterhermsdorf bot sich heute Abend aber folgendes Bild. Zwei Rauchsäulen auf dem gerade angesprochene Gebiet waren zu erkennen und wurden auch hin und wieder angeflogen. Die Tschechen löschten im Bereich Donnersberg/Treppengrund/Karlshaus. Fokus der deutschen Brandbekämpfung aus der Luft lag auf den Bereich des Roßsteigs/Goldsteigs. Auch an den Bärenfangwänden und oberen Westelschlüchte qualmte es.

Roßsteig Goldsteig

1 Obere Pechschlüchte 2 Meilerschlüchte (oder obere Richterschlüchte) 3 Roßsteig irgendwo 4 Oberes Förstersloch (gehackter Weg)

Der leichte Regen und die hohe Luftfeuchte werden erstmal dazu beitragen, dass kurzzeitig weniger neue Brandherde entstehen. Es wird aber schnell abtrocknen und mit steigenden Temperaturen und Sonnenschein ist kein schnelles Ende in Sicht. Die Brandherde sind jetzt schon dem Zeughaus bedrohlich nahe gekommen. Sobald man kleine Erfolge verbucht (wie die Löschung des Brandes am kl. Winterberg) flammen anderswo neue Brandstellen auf. Nur das Wetter hätte eine abrupte Veränderung bewirken können.

Die Tschechen meldeten akkute Brandbekämpfung um den Rauschenberg/Kleines Prebischtor sowie am Donnersberg zwischen Rainwiese und Hohenleipa. Mittlerweile sind 700 Leute auf tschechischer Seite und 500 auf deutscher Seite im Einsatz. Unter Einsatz ihres Lebens. Denn der abgestorbene Wald birgt sowieso schon die Gefahr umstürzender Bäume.. Feuerwehrleute sägen nun selbst angekokelte Bäume frei. Bewegen sich in Glutfeldern. 40 Feuerwehrleute wurden insgesamt bereits verletzt. Man könnte die Frage stellen: Wieso nicht einfach laufen lassen, zumindest dort wo „nur“ Natur ist? Sobald größere Gebiete (wie Anfangs um Hrensko) brennen, werden umliegende Wälder angsteckt. Eine effiziente und schnelle Brandbekämpfung ist im Gebiet des Nationalparks unmöglich. Ein Ort wie Hinterhermsdorf ist lediglich nur 4 Kilometer von den Brandgebieten entfernt. Es muss also mit allen Mitteln verhindert werden, dass der Brand Boden gut macht. Ich denke, es ist nicht übertrieben, wenn man die Lage mit Krieg vergleicht. Krieg gegen das Feuer.

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