Geologie und Höhlen im Bahratal

Teil 1 – Geologie im Gottleubatal

Treffpunkt Zwieselbrücke, Sonntag, 10 Uhr. Reges Treiben im Niemandsland zwischen Langenhennersdorf, Bahra und Berggießhübel. Kein ungewöhnliches Bild, denn mittlerweile ist dank den Boulderern jederzeit etwas los. Sperrige Crashpads haben wir allerdings nicht dabei. Ist für den folgenden Geologie-Unterricht auch nicht notwendig…

Scan Strudeltopf Wanderführer Berggiesshübel 1950

Scan Strudeltopf
Wanderführer Berggiesshübel 1950

Gut 20 Wanderfreunde nutzten die Gelegenheit, sich Rainer Reichsteins geologischer Führung anzuschließen.
Die alten Mühlsteinbrüche im Gottleuba- und Bahratal, die Übergangszone von Sandstein zum Markersbacher Granit, eiszeitliche Strudeltöpfe und Fossilien bieten gerade in diesem Randgebiet der Sächsischen Schweiz eine reiche erdgeschichtliche Fundgrube. Ich war erstmalig bei so einer geführten Tour dabei. Und was soll ich sagen: Diese vierstündige geführte Wanderung hat sich wirklich gelohnt. Rainer bringt sein Fachwissen überaus praxisnah und anschaulich herrüber, sodass für den geologisch interessierten Laien sehr viel hängen bleibt. Ich will nicht zu viel verraten. Obwohl ich schon sehr oft den Forellensteig im Gottleubatal entlang gelaufen bin, wurde ich (dank Rainer!) erstmals auf den wohl formschönsten Strudeltopf aufmerksam. Schon in alten Wanderführern wird auf diesen verwiesen. Momentan ist es noch unter einer Schicht aus Humus und Laub weniger ansehnlich. Wäre doch gelacht, wenn sich das nicht verbessern ließe… 😉
Eine geologische Attraktion ist auch die Sandsteinscholle auf dem Rodestein. Bzw. die Granitklippe unter der Sandsteinscholle? Je nachdem.

Paar Fotos sollen einen kleinen Einblick in die Exkursion geben.


Teil 2 – Höhlen im Bahratal

Während sich die Geologiestunde mehr auf das Gottleubatal beschränkte, wollten einige Höhlenfreunde noch das schöne Wetter nutzen und ein paar kleine und größere Höhlen nicht unbesucht lassen.
Im Bahratal wurden in den letzten Jahren noch eine Vielzahl mehr oder weniger lohnende Höhlen entdeckt. Einerseits von der Höhlenforschergruppe Dresden um Roland Winkelhöfer, der vor allem die Höhlen um den Kletterfelsen Gendarm in seinen Publikationen ausführlich beschrieben hat. Andererseits hat Michael Bellmann mit Kletterfreunden auch viele Höhlen ausfindig gemacht und in seinem „Höhlenführer“ übersichtlich dargestellt. Auch die Sächsischen Höhlenfreunde um Lutz

Mühlsteinhöhle

Mühlsteinhöhle

Winkler waren zuletzt stark an einer systematischen Erschließung beteiligt.
2014 wurde ich quasi beim Pilzesammeln auf dieses interessante Gebiet vor der Haustür aufmerksam. Der Forscherdrang siegte über den Ekel vor Kokons, Spinnen, Dreck und Enge. Und so konnte ich selber auch einen kleinen Anteil an der Erschließung leisten. Mittlerweile dürften ca. 30 Höhlen bekannt sein, und weitere 10 höhlenartige Objekte könnte man noch hinzuzählen, welche knapp an der Höhlendefinition (5 Meter) kratzen.
Und so besuchten wir gestern Nachmittag in kleinerer Gruppe als geologischen Nachschlag zuerst die Schleifsteinhöhle, die wohl bedeutendste im Gebiet. Weiter ging es zur Feuerbüchse, Mühlsteinhöhle, Bahrataler Stiegenkammer, Taucherglocke und – als krönenden Abschluss – in den Kerker. Jedes Objekt hat seine eigene Charakteristik. So verging die Zeit wie im Fluge und nach der letzten Höhle konnten wir die Stirnlampe anlassen 😉
Danke an Matthias für die Einladung, und das bereitstellen zweier Bilder.

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